Edwards, Monica: Solange der Wind weht
A WIND IS BLOWING, 1969
Balve: Engelbert, 1973
124 S.
Jugendroman
Die fünfzehnjährige Tamzin ist mit Meryon befreundet, der Arzt werden will und gerade in Cambridge seine Aufnahmeprüfung gemacht hat. Jetzt hofft er auf einen Studienplatz, aber eigentlich sind sich alle sicher, dass dieser zielstrebige, intelligente Junge es geschafft hat.
Zufälligerweise werden Tamzin und Meryon Zeugen eines Banküberfalls, und Meryon will den Bankräuber aufhalten. Dieser schüttet ihm Säure ins Gesicht und Meryon erblindet. Eine Hornhauttransplantation lehnt Meryon zunächst ab. Er begründet es mit einem Mangel an Spenderorganen und will die Warteliste nicht noch verlängern. Meryon lehnt aber auch jede weitere Hilfe ab und schickt seine Freundin weg.
„(…) ich möchte keinem als Invalide zur Last fallen. Wenn du es jetzt noch nicht verstehst, eines Tages wirst du mir noch dankbar sein, wenn du einen gesunden Mann heiraten kannst.“ (S. 29)
Tamzin lässt sich aber nicht abwimmeln. Sie nimmt Kontakt zu anderen blinden Jugendlichen auf, mit denen sie eine Brieffreundschaft beginnt. Sie kauft einen Kassettenrekorder und nimmt Alltagsgeräusche auf. Auch Meryon bekommt Kassettenbriefe von ihr. Einer der Jungen erzählt ihr viel über seinen Blindenhund, und das bringt Tamzin auf die Idee, Meryon einen Hund zu schenken, den der Schafszüchter im Ort nicht gebrauchen kann. Damit kann sie Meryon tatsächlich aus der Reserve locken. Er nimmt sich vor, den Hund selbst auszubilden, und akzeptiert dabei auch Tamzins Hilfe.
Dann überschlagen sich die Ereignisse. Meryons Tante und ihr Mann sind in den Pyrenäen mit einem Flugzeug abgestürzt. Zuvor hatten sie von Meryons Blindheit erfahren und ihm testamentarisch ihre Hornhäute vermacht. Wenn er sie nicht nimmt, bekommt sie niemand. Dieses Angebot kann er nicht ablehnen. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit: Meryon und seine Eltern müssen schnell nach Barcelona fliegen, während die Rettungskräfte die Toten aus einer entlegenen Bergschlucht bergen. Dabei tauchen immer wieder Hindernisse auf, die aber in jeweils letzter Sekunde überwunden werden. Die Operation verläuft erfolgreich, Meryon kann wieder sehen, und bald ist alles wie vorher. Am Ende wird zudem der Bankräuber, der Meryon die Säure ins Gesicht geschüttet hat, verhaftet.