Erb, Susanne: Mit den Augen der Liebe

in: Susanne Erb: Zwischen Licht und Dunkelheit
Frankfurt : R. G. Fischer, 1999
S. 9–25
Kurzroman

Sabrina Engel, eine junge Frau, die bald heiraten will, erfährt von ihrem Augenarzt, dass sie Retinitis pigmentosa hat und erblinden wird. In ihrer Verzweiflung läuft sie fast vor einen Lkw, wird aber im letzten Moment von einem Mann gerettet. Sie findet ihn sofort sympathisch und sie trinken auf den Schreck hin zusammen einen Kaffee. Als sie sich trennen, gibt er ihr seine Visitenkarte. Erstaunt stellt sie fest, dass er Augenarzt ist, und schon in diesem Moment wünscht sie sich, ihn wiederzusehen.
Zunächst muss sie aber ihrem Verlobten von ihrer Augenerkrankung erzählen; ihre Freundin drängt sie, es bald zu tun. Sie meint, ein liebender Mann würde sie in dieser Lage sicher trösten.
Es kommt anders, der Verlobte trennt sich von ihr mit der Begründung, er brauche für sein Geschäft eine gesunde Frau.
Mittlerweile lässt sich Sabrina von dem Augenarzt betreuen, der sie vor dem Lastwagen gerettet hat. Er hatte sich schon bei der ersten Begegnung in Sabrina verliebt. Aus Angst vor einer weiteren Enttäuschung will sich Sabrina jedoch nicht darauf einlassen. Ihre blinde Punktschriftlehrerin erzählt ihr in einer Unterrichtsstunde, dass es viele glückliche Ehen zwischen Behinderten und Nichtbehinderten gibt. Kurzentschlossen reist Sabrina ihrem Augenarzt, der zu diesem Zeitpunkt gerade auf einem Kongress ist, nach und sagt ihm, dass sie ihn liebt.

 

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