Aubert, Brigitte: Im Dunkel der Wälder
LA MORT DES BOIS, 1996
München : Goldmann, 1997
12. Auflage
283 S.
Roman
Elise ist etwa fünfunddreißig Jahre alt, als sie während eines Urlaubs zufällig Opfer eines Bombenattentats in Irland wird. Ihr Verlobter kommt dabei ums Leben. Elise überlebt den Anschlag, blind, stumm und fast vollständig gelähmt. Sie kann zwar noch hören und verstehen, aber sie findet zunächst keinen Weg, das ihren Mitmenschen mitzuteilen. Nur ihre Haushälterin Yvette merkt, dass Elise versteht und redet normal mit ihr. Eines Tages wird Elise von einem kleinen Mädchen, Virginie, angesprochen. Virginie entdeckt, was bisher noch keinem Erwachsenen auffiel: Elise kann ihren kleinen Finger gezielt bewegen. Nun können sie auch kommunizieren, ein Anheben des Fingers bedeutet „Ja“. Das eröffnet Elise neue Kontaktmöglichkeiten.
Elise mag Virginie, aber das Kind ist ihr auch unheimlich. Virginie erzählt ihr Geschichten von Kindern aus der Umgebung, die ermordet wurden und das Merkwürdige daran ist, dass Virginie weiß, wo ein vermisstes Kind liegt, noch bevor es die Polizei findet. Virginie behauptet auch zu wissen, wer die Kinder umgebracht hat, sie spricht von der „Bestie der Wälder“, nennt aber keine Namen. Elise würde gern mehr über diese „Bestie“ erfahren, schon weil sie fürchtet, dass Virginie in Gefahr ist, aber sie kann weder die Polizei informieren noch selbst ermitteln. Im Verlauf der Geschichte gerät auch Elise in Gefahr, sie wird mehrfach angegriffen und misstraut allen Männern.
Zum Schluss werden die Morde aufgeklärt und Elises Situation hat sich deutlich gebessert. Sie hat einen neuen Freund, kann zumindest eine Hand und einen Arm bewegen, und der Arzt meint, dass eine Operation, die ihr die Beweglichkeit und das Augenlicht zurückgibt, möglich wäre. Der Roman endet am Vorabend der Operation; Elise, die glücklich ist, noch am Leben zu sein, ist vorsichtig optimistisch.
Der Roman ist durchgängig aus Elises Sicht geschrieben, die Leser und Leserinnen wissen nicht mehr und nicht weniger als sie.