Gardener, Erle Stanley: Perry Mason und die blinde Trödlerin

THE CASE OF WORRIED, 1966
Frankfurt : Ullstein, 1982
151 S.
Roman

Eine junge Frau wendet sich mit einer merkwürdigen Geschichte an Perry Mason. Sie lebt bei ihrer Tante, die sehr sparsam ist und gleichzeitig riesige Mengen Geld hortet. Außerdem soll es in dem Haus spuken; nachts, wenn kein Licht mehr brennt, sind deutliche Schritte zu hören. Perry Mason setzt mehrere Detektive auf die Tante an, und die machen eine interessante Entdeckung: Die Tante fährt regelmäßig als blinde Frau verkleidet zu einer bestimmten Firma und verkauft dort Bleistifte. Eine aufmerksame Beobachterin hat jedoch festgestellt, dass sie sich mit einer anderen blinden Frau abwechselt. Mittlerweile haben sich die Dinge zugespitzt, die Tante wurde zusammengeschlagen und dabei lebensgefährlich verletzt. Die Nichte ist die Hauptverdächtige. Perry Masons Interesse konzentriert sich zunehmend auf die zweite blinde Frau, die sich aber immer wieder seinen Ermittlungen entzieht. Er lässt sie als Zeugin vorladen, sie erscheint und klärt alles auf: Sie ist die eigentliche Tante der jungen Frau. Von ihrem Mann erbte sie ein großes Vermögen. Nach ihrer Erblindung zog sie unter fremdem Namen in eine andere Wohnung und ihre Haushälterin nahm ihre Identität an. Der Grund, weshalb sie als reiche Frau Bleistifte verkauft, ist folgender: Sie besitzt große Anteile der Firma, traut aber dem Chef nicht. Als blinde Trödlerin kann sie unauffällig Kontakt mit den zuverlässigen Mitarbeitern des Betriebs halten. Die blinde Frau tritt selbst kaum in Erscheinung, aber es werden viele Aussagen über sie gemacht, die allgemein gehalten sind.

Blinde Menschen öffnen nicht die Wohnungstür, wenn es klingelt.

„Was tätest du wohl, wenn du blind wärest und allein in einer Großstadt lebtest?“ Mason zog das kurz in Betracht, gab dann zu: „Wahrscheinlich würde ich auch nicht aufmachen.“ (S. 71

Es macht keinen Sinn, blinde Menschen vor einer Gefahr zu warnen, es hilft ohnehin nicht. (S. 72)
Blinde Menschen sind mit der Haushaltsführung komplett überfordert. (S. 74)
Blinde Menschen brauchen kein Bankkonto und wenn, sollte es keiner wissen. (S. 145–146)

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