Garlick, Phyllis: Licht brach in die Dunkelheit
CONQUEREROF DARKNESS, 1960
Asslar : Schulte und Gerth, 1980
95 S.
Biografie für Kinder
Die Autorin schildert auf knapp 90 Seiten Helen Kellers Leben. Sie beginnt 1886, als Helen sechs Jahre alt ist. Sie beschreibt Helens Wutausbrüche.
Dabei wollte sie so gern irgendetwas tun. Und weil sie weder sehen noch hören noch sprechen konnte, staute sich ihr Betätigungsdrang wie Wasser vor einem hohen Wehr. Sie konnte nicht nachgeben wie andere Kinder, sie lebte wie eine Gefangene. Stumpfe Niedergeschlagenheit und dann wieder wilde Ausbrüche waren die Folge. Denn die aufgestauten Kräfte schienen gegen eine Mauer anzurennen und verzweifelt zu schreien: „Laßt uns hinaus! Laßt uns hinaus?“ (S. 6)
Die wohlhabenden Eltern wollen ihre Tochter fördern, aber sie wissen nicht, wie. Als sie von Laura Bridgman hören, die als erste Taubblinde die Sprache entdeckte, wenden sie sich an das Perkins-Blindeninstitut, die ihnen Anne Sullivan vermitteln. Sie bringt Helen als Erstes das Handalphabet bei. Das Kind lernt schnell, die Bewegungen nachzumachen, aber es dauert noch eine Zeit lang, bis sie die Bedeutung der Zeichen versteht. Danach lernt sie sehr schnell, und mit ihrer neuen Ausdrucksmöglichkeit wächst auch ihre Zufriedenheit.
Die Lehrerin schickt dem Leiter des Perkins-Instituts regelmäßig Entwicklungsberichte. Der Schulleiter ist beeindruckt und veröffentlicht diese Briefe. So wird Helen auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.
Nachdem Helen viel erreicht hat, will sie auch sprechen lernen. Das fällt ihr schwer, denn sie kann ihre Stimme nicht kontrollieren. Später studiert sie, Anne Sullivan muss sie dabei ständig begleiten und ihr in den Vorlesungen alles in die Hand buchstabieren. Mark Twain und andere Freunde unterstützen sie dabei finanziell, denn Punktschriftbücher sind extrem teuer, und nach dem Tod des Vaters kann ihre Familie sie nicht mehr wie gewohnt unterstützen. Helen besteht das Studium mit Auszeichnung.
Nach ihrem Studium reist sie, hält auf der ganzen Welt Vorträge und schreibt Bücher über sich und das Thema Blindheit. Ihr erstes Buch wird in 50 Sprachen übersetzt. Sie verhandelt mit Politikern, setzt sich für Arbeitsplätze für blinde Menschen ein, engagiert sich für eine Blindenstiftung und kämpft dafür, dass sich in den USA die Brailleschrift als einheitliche Blindenschrift durchsetzt.
Einen Schwerpunkt dieser Biografie bildet Helen Kellers Religiosität. Helen Keller hatte eine Begegnung mit einem Bischof, die sie sehr beeindruckte und überzeugte.
Sie wußte, daß Gott sie dazu ausersehen hatte, anderen Menschen Lebensmut und Lebensfreude zu schenken. Gott brauchte sie als sein Werkzeug, sie sollte denen, die noch im Dunkeln lebten, den Weg zum Licht zeigen. (S.62 f.)
vgl. Behrens, Katja: Alles Sehen kommt von der Seele. Die Lebensgeschichte der Helen Keller
vgl. Jaedicke, Martin: Helen Keller
vgl. Keller, Helen: Die Geschichte meines Lebens
vgl. Keller, Helen: Meine Lehrerin und Freundin Anne Sullivan
vgl. Licht im Dunkel
vgl. The Miracle Worker - Wunder geschehen